VanVindt
oder "wie aus einem Kindheitstrauma eine Traumerfüllung wird"
Hier nun etwas, dass mir extrem am Herzen liegt, weil mich dieser Künstler mit seinen Illustrationen schon seit 40 Jahren durchs Leben begleitet.
Vorgeschichte:
In den 1970ern und -80ern erlebte das Horror-Genre einen Boom und überall tauchten neue, aber auch die alten Monster auf. Von klein auf an mit Hörspielen beschallt, wie fast alle in meinem Alter, wuchs die Kassetten- und Schallplattensammlung stetig. In unserem Dorf gab es einen kleinen Zeitungsladen, an dessen Ende an der hinteren Wand ein Ständer für Hörspielkassetten war. Immer, wenn ich mit meinen Eltern einkaufen war, stöberte ich nach neuen Geschichten. Und plötzlich war er da: Dracula! Schnell zurück ins Regal damit und etwas anderes davor gestellt… Aber das Bild war wie in die Netzhaut eingebrannt! Aus den Augen aus dem Sinn oder als körpereigene Schutzfunktion Tage später verdrängt – das Leben war wieder normal.
Irgendwann später fand mal wieder der “Hamburger Dom – Das größte Volksfest des Nordens” statt. Alles roch nach gebrannten Mandeln und war schön mit bunten Lichtern beleuchtet. Jedes Fahrgeschäft hatte seine eigene, meistens viel zu laute Musik und die Recommandeure taten ihr Bestes, um Kundschaft anzulocken. Und da war er wieder: Dracula! Riesengroß auf der Außenseite einer Geisterbahn. Mehr schlecht als recht vom Original kopiert, aber eindeutig als der vom Kassettencover wiederzuerkennen! Okay… Augen zu und an der Hand meiner Eltern auf die andere Straßenseite gewechselt.
Passenderweise gab es zu der Zeit auch im TV das Gruselkabinett im NDR, der fantastische Film lief im ZDF und ab und zu Gruselkram bei der ARD. Dank der TV-Zeitschrift und den passenden Bildern hatte ich Gelegenheit, mir (für einen sieben- oder achtjährigen Bengel ausreichend) Grundwissen über alle möglichen Gestalten anzulesen – Dracula, Frankenstein, Werwölfe, sonstige Viecher…
Mal wieder einkaufen. Mal wieder in den Kiosk. Bereits beim Betreten des Ladens, noch von der Tür aus, schielte ich in Richtung des Kassettenständers. Von Dracula keine Spur. Glück gehabt! Aber Moment! Was ist das!? Dracula trifft Frankenstein! Und das Cover war noch viel gruseliger als das andere! Durch die Fernsehzeitschrift abgehärtet, musste ich diese Kassette haben. Meine Mutter war unsicher, ob das schon etwas für mich sei, hat sie dann aber trotzdem gekauft. Nun saß ich mit diesem optischen Albtraum vor dem Kassettenrekorder und war mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich hören wollte…
40 Jahre später:
Im Jahr 2020 entschied ich mich, nach einem Besuch der Creative World-Messe in Frankfurt, mich nebenberuflich selbstständig zu machen. Im August wurde der Laser angeschafft und das erste Teil, das ich versuchsweise graviert habe, war ein Untersetzer aus Schiefer mit dem
Motiv der alten Dracula-Schallplatte, die sich, wie viele andere Hörspielplatten auch, nun in meinem Besitz findet – darunter auch einige mit den Covern VanVindts. Da man als Kleinunternehmer kommerziell denken muss, habe ich mir ein paar Meinungen dazu eingeholt, die alle positiv waren. Und durch etwas Recherche und eine mutige E-Mail, die ich ohne meine bessere Hälfte nie geschrieben hätte, habe ich die Möglichkeit erhalten, einen wunderbaren Menschen kennenzulernen: VanVindt.
DEN Illustrator überhaupt! Und nach ein paar sehr netten Telefonaten und einem viel zu kurzen persönlichen Treffen, das COVID-19 geschuldet auf einem Parkplatz stattgefunden hat, habe ich die Chance bekommen, seine damaligen Illustrationen mit meinem Laser auf verschiedenen Materialien zu verewigen! Die ersten Untersetzer aus Schiefer sind bereits ausgeliefert, aber ich werde nach und nach das Portfolio erweitern… Seid gespannt!
Hochachtungsvoll,
Markus Broich
Einzelpreis 7,49€, 4 Stück bei freier Wahl im Set 27,49€, inkl. MwSt zzgl. Versandkosten
